_heldentum

Fünf Tage die Woche knechten, zwei mit der Familie
du kaufst deiner Mutter eine Lilie
Als du sie besuchst hast du ein Ohr an ihrer Wand Was die Nachbarn reden ist doch hochinteressant.
Die SED schlägt dir nicht auf den Magen.
hättest du ne Meinung, würdest du sie eh nicht sagen
wenn dann nicht so laut, wenn dann nicht publik
deine Kinder hören nur so komische Musik
Doch als dann die Mauer fällt, draußen ist die weite Welt
drückst du einen Fremden, fragst dich, bin ich jetzt ein Held?
ham wir was erreicht, was ist mit dem Reich,
werden wir jetzt endlich alle frei und reich?
Als sie die Fabrik schließen, dann die böse Ahnung
der Vermieter schickt die erste Mahnung
du sitzt da und seufzt, sammelst für den Ofen Holz
Der Soli aufm Konto drückt dir auf den Stolz.

Deutschland – wo sind deine Helden hin?
hast du noch denselben Sinn?
alle passen auf – wir alle sind allein
pendeln zwischen Eckkneipe und Eigenheim
Deutschland – wer gibt allen was zu tun?
Wer rettet dein Heldentum?
Wisch die Tränen weg, gib den harten Mann,
damit auch noch morgen früh die Bahnen fahrn

Als du ihn im Bett findest, ist er bereits tot.
Du meldest dem Chefarzt, damit er den nächsten holt
noch einmal die Windel wechseln, eine auf die Schüssel setzen,
höchstens fünf Minuten ist das oberste Gebot.
Du fragst dich, kann man je ein Leben retten.
Oder ist das Leben dadurch länger in Ketten,
damals als die Mutter starb, wurde dir als erstes klar,
das das letzte Jahr kein Geschenk der Gnade war.
Und zuhause diese Punker, haben keinerlei Respekt.
du willst längst ins Bett, durch die Wände schallt der Rap
irgendwas vom Mutterficken, irgendwas vom Drogenticken,
Du holst Polizei, das regelt das Gesetz.
Drogen gibt es bei der Arbeit, Pillen für die Kunden
dass sie später sterben, oder gar gesunden
und der Chefarzt gibt dir was von seinem Crystal Meth
ohne das er nie das Haus verlässt.

Du wuchst auf, und dein Vater hatte Arbeit.
Deine Mutter hatte immer für dich Zeit
Vater baute an der ersten Autobahn
mit Kraft durch Freude in den ersten Urlaub fahren.
Manchmal hörst du noch die alten Lieder,
Fühlst dich dann ein bisschen wie ein Sieger,
denkst an deine Freunde, an die Toten,
deine Lieder sind heute verboten.
Du fühlst dich verraten durch das deutsche Gesetz
vor zehn Jahren hat dich ne Maschine ersetzt
Du fährst auf Papas Autobahn zur Nordsee
Weil du dich seit Jahren doch schon fortsehnst.
Aber nicht nach Westen, Osten, unten oder oben.
sondern nur nach früher, hier auf deutschem Boden
Bier bringt nichts zurück, dafür gibst du zuviel Gas
Als du plötzlich aus einer Rechtskurve rast

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