34. Gig – Hannover

Der Gig in Hannover war für mich ziemlich besonders – zum Einen war es der bislang mit der weitesten Reise verbundene Auftritt unserer Geschichte, zum Anderen war der Auftritt schon so lange im Voraus geplant, dass ich viel Zeit hatte mich darauf zu freuen – zumal der Gig mit einem Wiedersehen verbunden war 🙂

Tatsächlich hat mich testdriver53, der das Konzi organisiert hat, schon im April oder so via Instagram angeschrieben ob ich Lust hätte da im Stumpf zu spielen. Da kannte ich weder Hannover noch das Stumpf, klang aber alles sehr nett, auch was er sonst so an Line-Ups veranstaltet hat, also hab ich zugesagt – war ja auch noch genug Zeit zum Planen 😉 Da ich da grade mit meinem ph4nt-Auftrittskonzept nicht 100% happy war (was sich zum Glück ab Sommer deutlich gebessert hat) und ich mir dachte, so ein weit entfernter Gig macht zu zweit vielleicht eh mehr Spaß (und Nami auch verfügbar war am 18.11.), haben wir den Gig zum synthikat-Gig umgewandelt =^.^=

Über 200 Exemplare wurden vom Elektro POPP-Abend verklebt

Allerdings durfte ich testdriver53 und Hannover schon im Sommer kennenlernen: ich beschloss, Ende August alleine auf der Norderney Urlaub zu machen (Meer ist einfach das Beste!) und mit dem 49€-Ticket, das ich mir extra für die Reise geholt hab, nach Norden zu schippern – das geht aber nicht an einem Tag. Hannover lag auf dem Weg, und testdriver53 war so nett, mich für die Nacht sehr gastfreundlich bei sich übernachten zu lassen – obwohl er die Nacht über auf Arbeit sein musste gab er mir die Schlüssel, und ich konnte ungebunden durch Hannover streunen. Hab ich sehr genossen! Ich glaube, das war für mich das erste Mal dass ich nüchtern eine neue Stadt erkundet hab – allzu lang war ich aber nicht unterwegs, immerhin ging’s am nächsten Tag gegen 7 weiter. Wir tranken Frühs also noch Kaffee zusammen, haben Musik gehört & uns gut unterhalten & bis November verabschiedet.

Fast Forward: Tags zuvor haben wir noch im Heizhaus geprobt – bislang haben wir das ja meistens bei mir daheim gemacht, aber zuletzt wurde es meinem Nachbarn dann doch too much. Vielleicht, weil wir im Herbst quasi jede Woche aufgetreten sind & dahingehend auch wöchentlich geprobt haben. Ging aber auch, obwohl da grade ein KNRD-Veranstaltung in den Rolltoren war und die Brücke oben als Backstage fungierte. Melonball, mit denen wir seit dem Sampler befreundet sind würd ich sagen, sind ja beim KNRD involviert & spielten an dem Abend auch und haben uns sogar noch ein Kabel geliehen :3

Der Samstag bestand dann erst mal viel aus Zugfahren, was für Nami deutlich entspannter ist als für mich, Nami reist ja generell crazy viel & ich crazy wenig^^ Zum Glück hab ich recht zeitig ’nen ICE gebucht, wodurch wir „nur“ 4 Stunden Fahrt hatten statt über 7, außerdem hab ich meistens geschlummert. In Hannover angekommen, war das Stumpf nicht schwer zu finden und mir gleich sympathisch: Übersät mit tausenden Stickern toller (Punk)bands war testdriver53 schon da & hat uns herzlich empfangen! Es klebten auch schon einzwei ph4nt.-Aufkleber, was mich sehr gefreut hat 😀 Wir waren trotz der weitesten Anreise & Zugausfall die erste Band vor Ort (in fact waren wir im Ersatz-ICE sogar schneller als wenn der gefahren wäre für den wir gebucht hatten) aber bald trudelten auch die anderen Musiker*innen ein. Ich muss zugeben, dass ich mich auf die auch krass gefreut hab: Ich hör mir als Musiknerd ja immer im Vorfeld an, mit wem eins so zusammenspielt, zumal testdriver53 echt auch ganz schön euphorisch war, was die bunte Mischung an Elektro/DIY/Punk diesen Abend anging. Völlig zu recht, kann ich sagen!

Dabei ist ein paar Tage zuvor die Technikperson ausgefallen, ein neues Mischpult musste aufgetrieben werden und sogar am Samstag selbst noch ein anderer Verstärker. Dementsprechend stand der Abend auf der Kippe, und testdriver53 hat schon befürchtet, dass das alles nichts wird und zu wenig Leute kommen etc. Am Ende war das Gegenteil der Fall: Der Laden war schnell rappelvoll, und die Leute gingen schon zum Synthpoppunk von Miami Dyster aus Leipzig gut ab! Für Semia, die eher Electro-Pop als -punk macht, war es ein Heimspiel, und entsprechend brachte sie auch Fans mit, die sonst nicht so in den „Punkerschuppen“ Stumpf gehen und sogar Passagen mitsingen konnten :O Semia macht erst seit ’nem Jahr oder so Musik, meinte sie, aber krasse catchy Ohrwürmer – catchyer & wurmiger als ich sie komponieren könnte. (Aber gut, ich komponiere ja streng genommen auch nicht). Jedenfalls hat mich Semias Auftritt ganz schön mitgerissen, und bei Das Günther, die ich schon seit Sommer abfeier, hat das Publikum genau wie ich & Nami ordentlich durchgetanzt & schon viele Energiereserven verballert. Richtig heftige Show die die machen – die industriellen Rhythmen und die theatralische & drastische Performance war auch ein sehr spannender Kontrast zu Semias introvertierter Authentizität. Da sich die Soundchecks & damit auch jeder Act dank der nötigen Technik-Improvisation etwas verzögert hat, war es nun schon nach 1 Uhr. Unser Auftritt ging gut eine Stunde, war nicht perfekt aber schon ziemlich gut und hat uns und den noch Anwesenden einfach sehr viel Spaß gemacht! Ist auch immer mal spannend, vor quasi völlig Unbekannten weit weg von Zuhause zu spielen. Oh, dementsprechend war auch unser Gehate über Bayern in den Ansagen recht fleißig – kein Wunder, nach den jüngsten §129-Hausdurchsuchungen

Im Stumpf gibt es eine No-Photo Policy, deswegen gibt es diesmal keine Fotos von unserem Auftritt… aaaber eine Zeichnung! Eine Person aus dem Publikum hat uns nämlich beim Spielen gezeichnet, super cool. Und auch ansonsten waren die Leute richtig nett.

Bei testdriver53 hatten sich schon Miami Dyster einquartiert, also durften Nami & ich in einem gemütlichen Bauwagen auf einem hübschen, alten Wagenplatz übernachten. Um 3 Uhr morgens sind wir dann ins Bett gefallen, haben aber erst noch lange über kommende Recordings geredet. Nach Eigenaussage war es der spießigste Wagenplatz Hannovers, aber es war sehr idyllisch und immerhin gibt es mehr als einen, wie in Nürnberg! Die Person die uns beherbergt hat traf sich dann auch um 9 in der Gemeinschaftsküche mit uns, hat Brötchen aufgebacken & wir konnten richtig Schlemmen beim Frühstück 🙂 Alles in Allem war es einfach ein wahnsinnig schöner, herzlicher Ausflug: Vom Wiedersehen mit testdriver53, den netten Helfenden im Stumpf, über den wilden Genre-Mix, das schöne Kennenlernen der anderen Musiker*innen, die leckeren individuell belegten Pizzen und den tollen Wagenplatz.

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