Elfter Gig – Return to Waldbesetzung

Wer unseren letzten Blogpost gelesen hat, hat bestimmt schon mitbekommen, dass wir im Frühling diesen Jahres begonnen haben, an einem neuen Album zu werkeln.

Und wer allgemein unseren Blog liest wahrscheinlich auch, dass die Waldbesetzung im Hambacher Forst für uns – persönlich wie künstlerisch – von einiger Bedeutung ist. Unser zweiter Auftritt überhaupt fand im Rahmen des dortigen Skillshares statt, und unser letztes – wenn auch digitales – Konzert ebenfalls.

Seit April 2020 ist eine ganze Menge passiert, und der April 2019 kommt mir mittlerweile wirklich vor wie eine weit entfernte Vergangenheit:

Damals hatten wir gerade mal unser erstes, mit einem Handy aufgenommenes, Album rausgebracht. Nachdem wir im Zett9 nur ein paar Songs spielen konnten, war also der Auftritt im Hambacher Forst die erste Gelgenheit für uns, ein richtiges Set zu spielen.

Ich weiß noch, wie ich vor dem damaligen Auftritt ein paar Stunden da saß & echt am verzweifeln war, weil ich dachte, ich bekäme die jeweiligen Loops & wie die Songs darauf aufgebaut sind nicht rekonstruiert.
Was bedeutet hätte, das wir unsere Songs nicht live umsetzen können.
Was wahrscheinlich das Ende des Projekts das_synthikat bedeutet hätte :/

Doch die Songs waren live umsetzbar, und danach haben wir 8 Auftritte in 12 Monaten gespielt. Und ich hab gelernt, wie wichtig Dokumentation ist – fun fact, mittlerweile schreib ich sogar Noten auf, oder versuche das zumindest 😀

In dieser Zeit kam sowohl ein nützlicherer Synthesizer als auch ein zweites Album hinzu. Und zwischen April 2020 & unserem ersten Livekonzert während der Pandemie – am 12. September 2020 bei ebenjenem Skillshare im Hambi – haben wir unser drittes Album fertiggestellt, das auch bald auf dieser Seite zu hören sein wird =^.^=

Herzstück jeden Skillshares: neonbeleuchtete Kiosks =^.^=
Sehr zu meiner Freude auch mit alkfreiem Ötti ausgestattet 😀

Auch dieses Mal hat die ISD-Crew uns netterweise die Bühnentechnik zur Verfügung gestellt & mitaufgebaut. Wobei das Wort „Bühne“ vllt etwas übertrieben ist, wir haben basically einen Tisch gegenüber des für’s Skillshare unerlässlichen Kiosks hingestellt & drumherum ganz viele Boxen & ein paar bunte Lichter aufgebaut 😀 Für die Unterstützung bin ich immer sehr dankbar, mein mangelndes Technik-Nerdtum hat sich seit Bandgründung nämlich nicht signifikant geändert 😉

Was sich aber geändert hat, ist, dass ich diesmal nicht daran gezweifelt hab, dass wir einen guten Auftritt spielen werden.

Klar, ob die Musik den Menschen gefällt & ich meine loopigen Einsätze & Synthie-Soli hinkrieg, steht noch mal auf einem anderen Blatt. Und dadurch dass unsere neueren Songs sehr viel mehr E-Gitarrenanteil haben als die auf dystopia, und wir leider keine E-Gitarre mit in den Wald nehmen konnten, hat live auch etwas gefehlt.

Aber wir haben mittlerweile 35 Songs, also gut 3 Stunden Musik, aus denen wir ein Set basteln können. Die Songs ab boycott the binary sind auch ein gutes Stück „songorientierter“ entstanden als noch bei dystopia, das ja im Endeffekt doch eher einem Experiment gleichkam…
Und dass mit dem Alkoholismus auch meine Selbsverachtung verschwunden ist (oder zumindest deutlich geringer wurde) schadet unseren Auftritten auch nicht wirklich 😀

Am Ende kamen mehr Menschen zu unserem Auftritt als ich erwartet hätte, und überraschend viele davon begannen auch schon ab spätestens dem zweiten Song zu Tanzen =^.^= Die neuen Songs kamen gut live, wir haben roundabout eine Stunde gespielt, und wir hatten danach noch einige wirklich schöne & interessante Gespräche zu unserer & der Musik & Projekten der Menschen, die an diesem Abend hier waren 🙂

Wenn schon die Band nicht mehr besoffen von der Bühne kullert, muss wenigstens wer irgendwas in Brand stecken, um die Punker*innen“ehre“ zu retten, hab ich gehört.

Sicher werden wir auch in Zukunft nischig bleiben, und es ist auch nicht so, als hätte ich keine Selbstzweifel mehr (lol), aber dieser Auftritt hat mir hübsch vor Augen geführt, wie sehr & warum mir der April 2019 – auch wenn es minimal pathetisch klingt – ein Bisschen vorkommt wie aus einem anderen Leben.

PS: dystopia is fun haben wir während des Shutdowns übrigens auch neu – diesmal ohne Handyrauschen, dafür mit Audiointerface – aufgenommen. Das werdet ihr bei Gelegenheit ebenfalls hier irgendwo finden können 😉

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