Release-Gig: die Normalität ist krank

Der 6. November 2020 war ein Tag wie jeder andere. Es ist ziemlich viel kranker Scheiß passiert. Was genau, weiß ich nicht, ich war da ziemlich beschäftigt – aber Kapitalismus, Pandemie, und der autoritäre Rollback werden sich schon etwas überlegt haben.

Für uns war es ein relativ guter Tag. Es ging los damit, dass Phant einen Gerichtstermin hatte, der abgesagt wurde, weil die Sache verjährt ist. Also merkt euch, Kinder: gegen eine Polizeiwache zu pinkeln bleibt straffrei, wenn der Staat sich nur nicht traut, euch fristgerecht dafür dranzukriegen.

Und danach wurde es noch besser, wir haben nämlich ein neues Album veröffentlicht! Mit sick is normal haben wir ziemlich lange gewartet, weil die Pandemie im Sommer plötzlich so harmlos war. Jetzt mit der zweiten Welle hat die Welt ein Album über Krankheiten einfach nötiger.

Die Songs waren aber schon ziemlich lange fertig – also hatten wir sie auch ziemlich lange nicht gespielt. Prima Grundlage für ein spontanes Release-Konzert! Das musste leider wieder im Stream stattfinden, dadurch waren viel weniger Leute da als bei unserem letzten Release-Konzert.

Phant & M sitzen mit Mikro & Gitarre vor dem Laptop und geben ein Stream-Konzert.
Symbolbild: Ein Laptop-Selfie, dass wir nach dem Konzert gemacht haben, als uns aufgefallen ist, dass wir vergessen haben, den Stream aufzunehmen.

Dadurch dass die Songs so lange unveröffentlicht rumlagen, war das Gitarre spielen echt schwierig – die meisten Riffs konnte ich nicht mehr, und musste ich mir spontan aus meinen Aufzeichnungen ableiten. Aber gut vorbereitet waren wir auf unseren Konzerten ja noch nie 😉

Eigentlich geht es mir ja gegen den Strich, Stream-Konzerte über Twitch zu machen – deren Monopolmacht ist ähnlich eklig wie die von Youtube, Spotify, Amazon, und den ganzen anderen Plattformen, die Stück für Stück unser Internet zentralisieren. PeerTube wäre eine schöne Alternative – aber Livestreamen wurde da erst kurz nach dem Konzert möglich.

Naja, laut Twitch waren jedenfalls nur drei, vier Computer im Stream. Schon etwas wenig – die Pandemie hat eben viel kaputt gemacht, gerade im Kulturbereich. Aber mit denen dann live zu chatten hat schon sehr viel Spaß gemacht. Publikumsinteraktion geht auf jeden Fall auch im Cyberspace!

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