30. Gig – Auf dem Quellcode

Vor ein paar Wochen haben wir auf dem Quellcode gespielt. Das war im Heizhaus und wurde vom 0x90.space veranstaltet, ein Hackspace mit dem wir eh große personelle Überschneidungen haben.

Aber was war das Quellcode überhaupt für eine Veranstaltung? Ich bin mir selbst nicht ganz sicher, welcher Begriff am besten passt, und uns ist beim bewerben auch nichts sinnvolleres eingefallen als „Event“. Es gab Vorträge, Konzerte, ein Haecksen-Frühstück, aber auch ein eigenes DECT-Telefonnetz, wie manche es vielleicht von CCC-Veranstaltungen wie dem Chaos Communication Congress kennen.

Ein 3D-Drucker von innen.

Der größte gemeinsame Nenner ist wohl die „Do it Yourself“-Kultur der Hacker*innenszene. Eine Hackerin brachte einen 3D-Drucker mit, mit man sich das Quellcode-Logo selbst als Schlüsselanhänger ausdrucken konnte. Und es gab auch eine Pflanzen-Tausch-Station, bei der man Setzlinge mitnehmen konnte. Ich habe einen kleinen Workshop darüber gegeben, wie man sich einen Mailserver für Delta Chat selbst aufsetzen kann. Es war einfach ein Event wo man viele Dinge ausprobieren konnte.

Die Pflanzen-Tausch-Station.

Wir haben am Samstag Abend gespielt, wobei unser Auftritt eher so semi-gut lief. Wir hatten vor dem Event keine Zeit zu proben, deshalb waren wir insgesamt eher unzufrieden mit unserer Performance… insbesondere _eingefroren und _bobbles hätten wir echt nochmal anspielen sollen. Aber Spaß gemacht hat es trotzdem, und das ist ja die Hauptsache 🙂

Mit dem Licht-Setup haben sich zwei Leute richtig viel Mühe gegeben.

Es war ein relativ langer Auftritt, wir konnten so lange spielen wie wir wollen. Letztlich hatten wir so ne 70-Minuten-Setlist. Und wir haben noch eine spontane Zugabe improvisiert: „Meine Miete kostet 49 Euro“. Das ist eine Parodie auf „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“, die wir neulich im Urlaub geschrieben haben, aber bisher gibt es eigentlich nur den Text.

Nach uns hat Modulandi gespielt – das war auch sehr cool. Er hat sich analoge Synthesizer selbstgebaut. Live hat er vor allem Kabel umgesteckt die ganze Zeit. In dem Modus sind aber eher keine Songs möglich, sondern da kommen so längere Sets zum tanzen raus.

Modulandi, wie er seine Synthesizer aufbaut.

Als wir angefangen haben Synth-Punk zu machen, haben wir uns ja durchaus gefragt, ob wir damit bei der Elektro-Ecke oder bei der Punk-Ecke besser ankommen. Letzten Endes sind wir schon deutlich mehr in der Punk-Ecke gelandet. Vielleicht tatsächlich weil wir Songs spielen und keine Sets… wobei die meisten unserer Songs schon deutlich länger sind als der typische Punk-Song 😀

Auch spannend war, dass das Publikum ziemlich konsequent Maske trug, selbst beim tanzen. Den Konzertraum konnte man nicht so gut lüften, gerade wenn es nachts laut wird, weswegen es die Policy gab, dass in dem Raum alle Maske tragen sollen die können. Ich fand das cool, dadurch konnten wir ohne Maske singen ohne uns zu gefährden. Wenn ich mir angucke wie viele Musiker*innen beim Touren krank werden, bin ich echt dankbar für die Regel.

Dadurch, dass unsere Musik sehr DIY ist, haben wir zum Glück gut auf diese Veranstaltung gepasst. Auch passend ist, dass wir ausschließlich Open-Source-Software benutzen, um unsere Musik zu produzieren. Die Hardware ist leider nicht so Open Source und DIY, da ist Andi uns weit voraus 😀

Mal schauen ob es so etwas wie das Quellcode nächstes Jahr wieder gibt!

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