38. Gig – Gotta catch em all

An sich bin ich kein*e Freund*in von Vereinsmeierei, wie eins so schön sagt. Bin ja auch in der Kleinstadt aufgewachsen, und Sport-, Schützen- oder die Kärwabuam waren – ohne despektierlich sein zu wollen – noch nie so ganz mein Vibe. Dennoch bin ich mittlerweile Mitglied in einigen Vereinigungen, von Rote Hilfe zu Quellkollektiv, Gnadenhof Fränkische Schweiz und neuerdings Radio-Z. Wie aufmerksamen Leser*innen unseres Blogs nicht entgangen sein dürfte, war Radio-Z für uns als Band schon immer wichtig: bei den Lokalen Leidenschaften wurden wir zum ersten Mal im Radio gespielt, mit Lisa & Andi hatten wir auch unsere ersten Interviews, letztes Jahr haben wir den Stroboskop-Preis gewonnen, was uns diesen Oktober auf Bühnen des NBGPOP-Festivals bringt.

Radio machen ist allerdings leider teuer, und Z wurde kürzlich die Finanzierung und die Sendefrequenz streitig gemacht. Schwierig, weil es um eine Menge Geld geht, aber ein Weg, ohne staatliche Unterstützung weiterzumachen könnte sein, sich rein durch Mitglieder zu finanzieren. Also wurde ich da Mitglied. Durch den medialen und öffentlichen Druck der Kampagne wurde kürzlich die weitere Bezuschussung errungen – über die Verlängerung der Sendelizenz wird aber noch entschieden.

Nun aber zu unserem Konzert am 22.06. in der Desi – das war nämlich sowohl Radio-Z als auch Desi-Sommerfest in der Desirena. Die Desi war gefühlt der letzte typische Konzertort der Region, an dem wir noch nicht aufgetreten sind. Die Vorbereitung lief dabei etwas chaotisch: Uns ist erst am Vorabend aufgefallen, dass wir noch nicht wissen wann wir Check-In haben und ob jemensch unseren Tech-Rider hat. Unsere Kontaktperson hat sich nämlich kurz nach Kontaktaufnahme aus der Sommerfest-Orga rausgenommen, und so ging das ein Bisschen unter. Ich bin ja ein ziemlich gelassenes Wesen, Nami hat dieser Zustand aber enorm gestresst. Naja, gegen 22 Uhr konnten wir doch noch alles klären und der Zeitplan war ähnlich entspannt wie ich angenommen hatte.

Hier verstehe ich mal wieder keinen _spaß – Nami hat ebenjenen beim Bassspielen

Tatsächlich noch entspannter, quasi. Das Sommerfest hat schon gegen 13 Uhr mit Kinderprogramm begonnen, und vor uns war ein krasses, experimentelles Theaterstück, dessen Technik erst nicht funktioniert hat und das insgesamt länger dauerte als geplant. Dadurch kamen wir später dran, was ich aber gar nicht schlecht fand: Nun hatten alle Bock auf Musik, und unser Tontechniker kannte uns zum Glück schon: Lukas hat unseren Gig letzten Herbst in der Luise abgemischt 🙂 Das war auch für Nami beruhigend und der Sound nach ein Bisschen Checken toll!

Die Außenbühne der Desi, die Desirena, hat eine ungewöhnliche Bühnensituation: Wie in einem Amphitheater stehen die Darbietenden unten und das Publikum sitzt auf ansteigenden Stufen im Halbkreis. Im Publikum fanden sich unter Anderem die beiden Gründer*innen des Theaters, in dem ich arbeite, die mich damit das erste Mal live Musikmachen sahen. Auch von meiner anderen Arbeitsstelle waren einige Menschen zu Gast, wobei das häufiger vorkommt u. A. weil ich da nicht gerade selten spiele 😀 Setting & Publikum waren also super, mit dem Gig selber war ich nur so halb-zufrieden. Wir haben uns trotz gar nicht so wenig Proben ein paar Mal verhaspelt, gerade textlich. Und Texte kann ich mir ja eh nur schwer merken, insbesondere wenn ich die zu singenden Zeilen nicht selbst geschrieben habe. Ich find’s cool & theoretisch begrüßenswert, dass „die Künstler“ nicht über dem Publikum erhoben steht in der Desirena-Anordnung. Aber für’s Texte auch mal auf dem Laptop ablesen ist die gegenteilige Situation natürlich schwieriger bzw. es macht das Ablesen offensichtlicher 😀

Ketten ist immer schön Rumschrei-intensiv
Bei _miley spiel ich Gitarre & Nami schreit

Aber egal! Feedback war nice, ich hab auch die folgenden Bands genießen können und das leckere Seitangulasch. Zum Glück war kein Knoblauch drin… aber es schmeckte so gut dass Nami es aß auch ohne das zu wissen (eigentlich verträgt es kein Knoblauch). Allgemein war es ein sehr schöner Tag in der Desi =^.^= Schade nur, dass die exzellente Band Paar aus München dank des nach hinten verschobenen Zeitplans nur eine knappe halbe Stunde spielen konnte. Aber vllt kommen sie ja mal wieder nach Nürnberg…Danach sind Nami & ich sogar noch auf ’ne Antifa-Soliparty gegangen, vor Allem weil da eine Freundin von uns aufgelegt hat. Das Tanzen hat mir Spaß gemacht, aber Nami ist früher gegangen und irgendwann war ich auch durch…naja, der nächste Festival-Auftritt ft. Aftershow kommt bestimmt 😉

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