33. Gig – Luise

Uff, den Blogpost habe ich jetzt lange prokrastiniert. Das war nämlich schon im November! Da haben wir mit ein paar anderen Punk-Bands einen Projekt-31-Soli-Gig gespielt.

Der war aber gar nicht im P31, sondern in der Luise – der Keller vom P31 ist leider seit der Klimakatastrophe/dem Hochwasser im August unbenutzbar, immer noch. Die Leute vom P31 wollen das Haus aber trotzdem kaufen, und brauchen dafür eure Hilfe.

Der Auftritt hat sehr viel Spaß gemacht. Die vier Bands hatten alle einen sehr unterschiedlichen Ansatz an Punk, und an DIY.

Zuerst haben Mess of Mankind gespielt, sehr serious und ziemlich professionell, vor allem im Vergleich zu uns anderen. Feministischer Hardcore Punk mit Wumms und Geschrei – das hat ziemlich reingehauen.

Als letztes spielten sie einen ziemlich heftigen Song über „Tote zählen“ – und die Monstrosität davon, Menschenleben gegeneinander aufzurechnen. Das entließ alle etwas mulmig in die Pause…

Und für die nächste Band war es natürlich nicht einfach daran anzuknüpfen. Das wäre mit anderen ernsten oder politischen Songs schon schwierig gewesen – aber Dirty Laundry machen Dreckwäschepunk über Lieferando, besoffen dann doch Fleisch zu essen, und den autoritären Klassenkameraden von früher der jetzt Fahrkartenkontrolleur ist.

Dennoch nahm mich ihre Show von Anfang an sofort mit. Der Auftritt ging los damit, dass Flo (der Sänger) einfach nur in regelmäßigen Abständen „Diiirty Laaaundry“ ins Mikro rief – ich konnte nicht anders als mit einzustimmen. Das Selbstbewusstsein, mit dem er sich auf der Bühne quasi nicht-Musik machte, die Begeisterung, mit der sie alle sich selbst nicht ernst nahmen – das war total ansteckend.

Dass das das erste Mal war, dass sie vor Fremden gespielt haben, konnte ich kaum glauben. Die haben echt ein krasses Bühnenshow-Talent. Und naja, ganz grün hinter den Ohren sind sie nicht, der eine Mensch von denen hat zum Beispiel schon mal bei uns die Technik gemacht. Also ist es auch nicht völlig überraschend 😀

Ein verwackeltes Bild von dem Dirty Laundry-Auftritt, der Sänger hält ein Mikro, glaube ich.
Die Stimmung war toll und das Foto entsprechend verwackelt.

Danach haben noch Abfahrt auf Gleis Bier gespielt, und die haben noch mal einen krasseren DIY-Anspruch 😀 und der Name ist natürlich grandios. Einmal bin ich einem von ihnen am Hauptbahnhof begegnet, auf dem Weg zu einem Auftritt von Phant – allerdings waren wir auf Gleis 3, knapp daneben.

Wir haben als letztes gespielt. Die Lightshow war echt toll – es ist immer wieder geil, mit coolem Licht zu spielen. Und die Luise ist da einfach sehr gut ausgestattet.

Es lief ziemlich gut, die anderen hatten das Publikum schon sehr gut aufgeheizt. Und nicht nur vorher – auch während unserem Auftritt tanzten sehr viele Leute, und besonders Flo von Dirty Laundry trieb die Crowd richtig an.

In einem Moment war es fast ein bisschen schade – bei _weg gibt es nach dem zweiten Refrain einen Drop, und er ging in die Knie, und mit ihm ca. 20 Leute. Doch da geht dann einfach die Strophe weiter, und weil bei uns ja die Hälfte immer vom Laptop kommt, konnten wir auch keinen coolen Breakdown delivern, bei dem man dann richtig hätte pogen können… das war etwas enttäuschend, vielleicht müssen wir uns da mal was überlegen.

Das Plakat für den Abend, ein gezeichnetes Skelett trägt einen Rettungsring um den Hals, dabei stehen die Bands und das Datum.
Das Plakat für den Abend.

Bis wir fertig waren und unsere Zugaben gespielt hatten, wurde es richtig spät – am Ende wäre ich nur noch mit der allerletzten Straßenbahn heimgekommen, die schon nicht mehr bis zum Plärrer durch fuhr. Für Phant kein Problem, wir waren diesmal getrennt angereist, Phant mit dem Fahrrad und ich mit der Straßenbahn 😀

Aber ich hatte richtig Glück und als ich schon an der Ampel war, nahm mich spontan jemand mit dem Auto mit 🙂 vielen Dank nochmal, falls du das liest!

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